In Deutschland entscheidet oft noch der familiäre Hintergrund über den Bildungsweg. Die FH Aachen und die RWTH Aachen wollen dies nun mit dem vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW geförderten ersten Schüler- und Schülerinnenstipendienprogramm in der Region Aachen ändern. Mit dem NRWTalente-Stipendium sollen leistungsstarke und engagierte Schülerinnen und Schüler, die aus einem nichtakademischen Elternhaus kommen, mit gezielten Maßnahmen auf ihrem Bildungsweg unterstützt werden. Das Programm richtet sich an Jugendliche ab der 8. Klasse aller Schulformen aus der StädteRegion Aachen und den Kreisen Düren, Heinsberg und Euskirchen.
NRWTalente bietet ein umfangreiches Bildungsangebot: Die Schülerinnen und Schüler werden persönlich von festen Ansprechpersonen in allen Bildungsangelegenheiten beraten. Zusätzlich bekommen sie die Gelegenheit an Angeboten teilzunehmen, die speziell auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten sind. Hierzu zählen zum Beispiel Workshops zur Berufs- und Studienorientierung, exklusive Einblicke hinter die Kulissen eines Unternehmens und einer Hochschule oder Besuche beim Bundestag in Berlin. Das Programm wird bei Bedarf durch eine Unterstützung mit bildungsbezogenen Sachleistungen, wie Bücher oder Laptops, abgerundet. Die Schülerinnen und Schüler werden maximal bis zum Ende ihrer Schulzeit gefördert.
Bei der Auftaktveranstaltung an der FH Aachen wurde das Stipendienprogramm nun vorgestellt. Nach Grußworten von Prof. Dr. Martina Klocke, Prorektorin für Diversity und Chancengerechtigkeit der FH Aachen, sowie Dr. Mandana Biegi, Leiterin der Zentralen Studienberatung der RWTH Aachen, und Dr. Heidrun Geller, Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, stellten die beiden Projektmanagerinnen Janette Zakrzewski und Theresa Linkhorst das Stipendienprogramm näher vor. Robin Gibas, Programmleitung der RuhrTalente, gab anschließend Einblicke in die Praxis des Schülerstipendienprogramms im Ruhrgebiet. Am Ende der Veranstaltung hatten alle Beteiligten die Gelegenheit, sich an den Info-Ständen zu informieren und auszutauschen.
„Wir haben mit dem Stipendium die Chance, eine gewisse Gerechtigkeit für Schülerinnen und Schüler herzustellen, die nicht ohne weiteres einen Zugang zu Bildung durch ihr Umfeld erfahren haben. Ich finde es toll, dass wir die Möglichkeit haben, Unterstützungsarbeit zu leisten“, erklärt Prof. Martina Klocke. „Aber die Angebote müssen auch genutzt werden. Deswegen freuen wir uns, dass wir eng mit den Schulen zusammenarbeiten und auf der Arbeit des Talentscoutings aufbauen können, damit die jungen Menschen von den Stipendien erfahren. Wir werden beweisen, dass wir mit diesen Stipendien sorgfältig und konstruktiv umgehen.“
Die erste Bewerbungsfrist für das Stipendium läuft noch bis zum 11. September 2022. Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten findet durch eine unabhängige Jury Ende September statt.
